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April, April!
Nun, da mein Informant von der Steirischen Landesregierung mit vollen Namen "Erster Vierter" heißt, wird Stubenberg/See wohl noch lange auf seinen Bahnanschluss warten müssen! Ich hoffe aber Ihnen wenigstens ein Schmunzeln mit meiner Lügengeschichte entlockt zu haben.
Oskar Sembach



Herr Diplomingenieur E. Vierter, ein Mitarbeiter der Steirischen Landesregierung, hat mir über unseren Obmann folgenden Text zukommen lassen den ich Ihnen auf keinen Fall vorenthalten will! Sollte das realisiert werden, wäre es eine tolle Sache für unsere FTB und auch für die Region:

EU-Projekt: Bahnlinie Oberfeistritz - Stubenberg/See

Nach dem äußerst erfolgreichem Jubiläumsjahr der Feistritztalbahn, in dem es erstmals sogar EU-Zuschüsse für die Feistritztalbahn gegeben hatte, wurden in Brüssel die Ministerien für Wirtschaft und Verkehr auf die Feistritztalbahn aufmerksam.

Das Ministerium für Wirtschaft hat erkannt, dass in der Oststeiermark der Tourismus nach der Landwirtschaft an zweiter Stelle der Wertschöpfung steht und sieht in der FTB ein Zugpferd, dass durchaus geeignet scheint, neuen Gäste in die bis dato europaweit noch relativ unbekannte Urlaubsgegend zu ziehen.

Einziger Nachteil der FTB ist aber, dass sie nicht dort verkehrt wo die Gäste sind, nämlich in Stubenberg/See. So kam man dort auf die Idee, die ursprünglich angedachte Zweigstrecke von Oberfeistritz über Stubenberg/See nach Hartberg zumindest bis Stubenberg/See zu realisieren. Anbetracht der Zuschüsse der EU ist auch die Landesregierung dem Projekt mehr als wohlwollend eingestellt. Selbst die Opposition hat ihre Zustimmung signalisiert.

Zustimmung auch von der Steirischen Landesbahn: "Wenn wir eine Schienenverbindung nach Stubenberg/See haben, könnten wir doch von Weiz aus einen Planverkehr einrichten! Mit modernen Triebwagen nach dem Vorbild der Mariazellerbahn wäre ein Stundentakt problemlos zu realisieren."

Erste vorsichtige Kalkulationen seitens der Landesbahn ergaben bei der Kosten-Nutzenanalyse einen Faktor von 1.4. (!) Das ist deutlich mehr als die gesetzlich geforderten 1.0. Und damit hätte Stubenberg/See erstmalig in seiner Geschichte einen Bahnanschluss nach Graz.

Sollte die StLB dies realisieren, wären weitere EU-Zuschüsse aus dem Ministerium für Verkehr zu erwarten: Im Zuge des Klimaschutzes werden gerade neue Projekte aufgelegt, die den Neubau von Nahverkehrstrecken der Bahn fördern sollen. Damit könnte dieses Projekt aus zwei Töpfen der EU bezuschusst werden!

Die Streckenführung steht auch schon fest: Von Oberfeistritz kommend geht es erst einmal unter dem Feistritzviadukt hindurch, sicher ein willkommener Fotostandort für Fans, speziell wenn es dort zu einer Zugkreuzung auf zwei Ebenen kommt, über Lebing nach Stubenberg. Der Bahnhof Stubenberg/See ist bei den Gemeindewerken Stubenberg in nächster Nähe zur Seekassa Strandbad geplant.

Die Gemeindeverwaltung von Floing hat dem Projekt auch schon seine volle Zustimmung signalisiert falls der Bahnhof Lebing/Floing eingerichtet wird: "Eine direkte Zugverbindung nach Stubenberg/See ist eine phantastische Aufwertung für unsere Zimmeranbieter in Lebing!"

Und auch Herr HDir. Franz Hofer, Bürgermeister von Stubenberg/See ist von dieser Idee begeistert: "Bietet doch dieser Bahnanschluß mit den Bummelzügen eine wesentliche Aufwertung des Tourismusortes Stubenberg/See und, was noch wichtiger ist, mit den Planzügen für unsere Bürger endlich eine attraktive Nahverkehrsanbindung nach Weiz und Graz."

Das einzige Problem besteht aber noch in der Stubenbergklamm. Da kollidiert das Projekt mit dem Feistritztalradweg R8. An einigen Stellen, speziell in der Nähe des Schaukraftwerkes Stubenberg wird es unumgänglich sein, die Bahntrasse auf dem jetzigen Radweg zu erstellen. Aber da ist das Ingenieurbüro „DI Schertz und Partner“ in Wien guter Dinge, eine Lösung zu finden: "Mit einer Brücke für den Radlweg längs der Feistritz vom Wehr bis zum Kraftwerk ist das Problem kostengünstig zu lösen."

Text: DI E. Vierter