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Saison 2014

Die Betriebssaison 2014 nähert sich langsam, aber sicher dem Ende zu. In diesem 42. Jahr des Bestehens des Vereines und der 21.Saison des Eigenbetriebes auf der Feistritztalbahn haben sich die Führungsebenen beider Organisationen stark verändert. Neubesetzungen von Führungsposten bringen naturgemäß Veränderungen im laufenden Betrieb mit sich. In dieser Umstellungsphase steht man natürlich vor neuen Herausforderungen, aber auch vor der Chance, vieles neu zu organisieren. Viele schon zur Gewohnheit gewordenen Mechanismen werden dabei neu überdacht und dabei vieles organisatorisch auf andere, bessere Beine gestellt. Dabei ist eine, trotz vieler Probleme, eine neue Aufbruchsstimmung festzustellen. Damit ist es aber auch möglich geworden, mit positivem Einsatz Projekte mit großer Begeisterung anzugehen (z. B. die Neugestaltung einer EK im Bereich Anger-Baierdorf).

Der laufende Bahnbetrieb musste neu organisiert werden. Vieles läuft noch nicht ganz rund, aber die neue Herausforderung, einen bis heute unfallfreien Betrieb abzuwickeln, ist sehr gut gelungen. Bis auf ein Wochenende wurden sämtliche Züge planmäßig und unfallfrei geführt. Diese Zugausfälle wurden nicht durch unser Verschulden verursacht, sondern durch eine Streckensperre durch den Infrastrukturbetreiber. Grund der Sperre war eine Hangrutschung, welche aber durch ein Gutachten einer Fachperson widerlegt wurde. Somit konnte am darauffolgenden Wochenende wieder gefahren werden.

Die Personaldecke ist noch relativ dünn, aber bis zur nächsten Saison werden wir auch personell gut aufgestellt sein. Was uns auch sehr positiv stimmt, ist die Auslastung der planmäßigen Züge. Auf Grund des heurigen „Sommerwetters“, welches prädestiniert für einen gelungenen Ausflug mit der Bahn war, können wir uns 2014 auf ein Traumergebnis freuen. Damit ist wieder einmal mehr bewiesen, dass die Feistritztalbahn zu einer unverzichtbaren Tourismusattraktion in der Oststeiermark geworden ist, an deren Bedeutung man nicht mehr so einfach vorbeigehen kann.

Das ist auch ein Grund für eine nähere Betrachtung der gegenwärtigen Situation. Trotz dieses tollen touristischen Erfolges schwebt immer noch, wie jedes Jahr, das Damoklesschwert zur Einstellung der Strecke Weiz – Oberfeistritz im Raum. Ende des vergangenen Jahres, -gerade kurz vor den traditionellen Zügen zum Weihnachtsmarkt in Birkfeld – wurden Schäden am Bachlviadukt in Km 6,4 festgestellt. Durch diese Schäden musste der Zugverkehr eingestellt werden. Damit fielen die beiden Christkindlzüge aus. Die Betreiber der Strecke haben dann den Viadukt provisorisch wieder „betriebssicher“ gemacht und so konnte wenigstens der Zug am 14.12.2013 verkehren. Auch die Güterzüge Weiz – Oberfeistritz konnten damit wieder fahren. Diese provisorische Reparatur war natürlich keine Dauerlösung. Man hatte versprochen, ein genaues Gutachten über den Zustand des Viaduktes, bzw. die Reparaturkosten zu erstellen, um dann eruieren zu können, ob aus Rentabilitätsgründen eine Generalsanierung vertretbar wäre. Damit ist eine allfällige Einstellung des Gesamtbetriebes Weiz – Oberfeistritz leider noch immer nicht vom Tisch. Dieser Umstand ist für eine Zukunftsplanung für 2015 aus Sicht der FTB-Betriebsges.m.b.H. sehr problematisch. Sollte der Streckeneigentümer in nächster Zeit die Unfinanzierbarkeit der Reparatur des Viaduktes auf Grund eines längst fälligen Gutachtens feststellen und gleichzeitig die Betriebssicherheit nicht gewährleistet sein, wäre das mit einem Schlag das Ende der Feistritztalbahn. Natürlich wäre dann die hohe Politik gefordert, hier massiv die erforderlichen Mittel für den Weiterbestand der Strecke zur Verfügung zu stellen, damit diese einzigartige Strecke für den Tourismus, aber auch für die zahlreichen Fahrgäste der Feistritztalbahn, in dieser touristisch strukturschwachen Region erhalten bleiben kann.

Karl Schellauf